Ich und die Wirklichkeit | Anett Frontzek, Michael Göbel, Barbara Wrede, Uta Zaumseil | Kunsthalle im Gerhard-von-Reutern-Haus Willingshausen | 2012

Michael Göbel - o. T. (Hochstände), 2007

 o. T. (Hochstände)
Harmony in my head
o. T. (Bedrooms)

Anett Frontzek Einführung in die Ausstellung (Auszug)
In unserer Ausstellung „ICH UND DIE WIRKLICHKEIT“ vereinen wir vier formal, technisch und inhaltlich sehr eigene Wahrnehmungen und Konstruktionen von Realität.
Skulpturen, Linolschnitte, Zeichnungen, Collagen und Papierschnitte sollen Sie einladen, sich in die vier individuelle Wirklichkeiten zu begeben, und sich aus den gefundenen Versatzstücken wie mit einem Kaleidoskop immer neue, eigene Welten zu kreieren.
Michael Göbel scheint sich auf den ersten Blick in fast klassischer bildhauerischer Manier, seine Umwelt zu erschaffen. Recht alltägliche Dinge sind anzutreffen. Hochstände und Jägerstände, Monoblock Stühle und andere Sitzmöbel. Einfamilienhäuser, ja ganze Hotelanlagen am Inselstrand möblieren seine Welt.
Sogar ein Riesenrad lässt sich finden.
Wer, vom Maßstab verführt, jedoch an Modellwelten denkt, wird enttäuscht. Zu glatt die Oberfläche, zu uniform die Farbigkeit und ganz eigen der Maßstab.
Ein rosa farbener Hochstand im Maßstab 1:6 dient nicht mehr der Beobachtung. Er wird beobachtet – aus der Vogelperspektive.
Wird der Jäger hier zum Gejagten?
Die Skulptur „Harmony in my head“, die Sie dort vorne sehen, entstand 2011 unter Einbeziehung eines, noch zu Schulzeiten gebauten; Brückenmodells von 1991. So, wir Brücken in der Realität Täler und Schluchten überspannen, überspannt hier die Brücke mentale Abgründe.
Die Zeichnungen neben der Empore, die „Bedrooms“ von 2007, entstanden unter Inspiration von Abbildungen aus dem Internet. Private Schlafräume, von Ihren Eigentümern den neugierigen Blicken der Öffentlichkeit preisgegeben, werden von Michael Göbel in heller Markerzeichnung dem Betrachter präsentiert.
Ein privater, fast intimer Raum, der doch keinen Rückschluß auf seine Bewohner zuläßt. In welcher Welt sind wir da gelandet? (…)

Presse

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