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Michael Göbel - Endlich allein, 2008

Figuration und Abstraktion | Bunsen Goetz Galerie, Erlangen | 2008

• endlich allein

Presse
Erlanger Nachrichten, 11.04.2008, Kurt Jauslin
(…) Der Titel «Figuration und Abstraktion» lässt so ziemlich alle Möglichkeiten offen, auch jene der Installation, die vielleicht nicht immer figurativ sein muss, aber gewiss niemals abstrakt sein kann. Jedenfalls gehört die Installation «Endlich allein» des Kasseler Künstlers Michael Göbel zu den eindrucksvollsten Objekten der Ausstellung. Sie vereint eine strenge plastische Ordnung mit der ironischen Distanz gegenüber der im Motiv enthaltenen Geschichte. (…)

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Michael Göbel - Ausstellung "Miniaturwelten", 2004

Miniaturwelten | Kunsttempel, Kassel | 2003

• Zuhause
• Andenken an Zuhause
• Menschen

Doris Krininger MA Einführung in die Ausstellung (Auszug)

(…) 100 minutiös auf Papierschnipsel schwarz weiß in Öl gemalte Ganzkörperbildnisse zwischen 3 cm und maximal 7 cm Höhe, sowie eine weitere bunt kompakte, auf Holztäfelchen gesetzte Bildnisreihe stellt Michael Göbel dem groß aufgeladenem Image der Porträtmalerei gegenüber. Zeitungsprints, später eigene Fotoaufnahmen liegen jeweils als Ausgangsmaterial seiner Porträtgalerie zugrunde. Die Papierblättchen, schlicht mit Stecknadeln angepinnt finden passgenau in einer Schachtel ihre Aufbewahrung, zu den Farbarbeiten gehört eine Kassette mit dem Fassungsvermögen von je 6 Täfelchen und zur Erleichterung der Hängung hinzugefügt, eine Bohrschablone. Als work in progress konzipiert, löste die noch unbeendete Buntserie, 1998 die schwarz-weiß Reihe ab. Die Häufung der anonymen Porträts ist als visuelle Statistik, in Kleidung Haltung und Auftreten als zeitbezogenes Soziogramm zu lesen. Ein minimaler Kunstgriff, die radikalen Verringerung des gewohnten Volumens irritiert und verlangt genaues Hinsehen wie die Typologien der Winzlinge den bevölkerungsdurchschnittlichen Ist-Zustand malerisch protokollieren.
Unterm Sturz gesichert ruhen 6 „Andenken an Zuhause“ betitelte Modelle. Sie gehören als Indikatoren wohlständischer Existenz zu dem schwebenden Reihenhaus, „Zuhause“, welches in leichter Korrektur an der LandbergGartenBahn-Norm ausgerichtet ist. Die 2002 entstandene Werkgruppe basiert ebenfalls auf Fotorecherchen überall zu findenden, von Ortsbezogenheit und Lokalkolorit gesäuberten Privatbesitzes. Aus Gips, Holz und Pappe bestehend und identisch mit einem Ton aus der RAL-Mattlack-Palette eingefärbt, zeigt sich hermetisch abgedichtet, in Bauspareroptik standardisiert das Eigenheim und seine obligatorischen Requisiten. Schaukel, Kamingrill, Wäschespinne, Sichtschutz, Schuppen, Zaun und BMW-Combi referieren familiär ideale Arbeit und Freizeitkonditionen. Im abwaschbar, cleanen Finish erstarren die Kleinskulpturen zur zynischen Karikatur ihrer vermeintlichen Versprechungen. (…)

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