Ausstellungen

"Cicrus Maximus"

Einzelausstellung in der Galerie Coucou, Kassel, Oktober/November 2011

coucou coucou

Blick in die Ausstellung / vorderer Raum: "Diamonds are forever", "o. T. (Floss II)", "o. T. (Marien)" und "o. T. (Circus Maximus)", "o. T. (Karussel)"

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Blick in die Ausstellung / hinterer Raum: "o. T. (weißer Raum)", "o. T. (Lagerfeuer)", "Harmony in my head"

 

Diamonds are forever o. T. (Floss II)
"Diamonds are forever", 2011 (verschiedene Materialien, je 12 x 12 x 20 cm) und "o. T. (Floss II)", 2011 (Lack auf Holz/Textil, 70 x 50 x 20 cm)

o. T. (Marien) o. T. (Karussel)

"o. T. (Marien)", 2011 (Glas, 120 x 80 cm auf Wandauslegern, Stahl) & "o. T. (Karussel)", 2011 (Glas, 80 x 120 cm auf Wandauslegern, Stahl)

Circus maximus

"o. T. (Circus Maximus)", 2011 (Marker auf Papier, 100 x 150 cm)

Lagerfeuer

"o. T. (Lagerfeuer)", 2008 (Lack auf Holz/Kohle)

harmony in my head harmony in my head

"Harmony in my head", 1991/2011 (verschiedene Materialien)

o. T. (Globus)

"o. T. (Globus)", 2011 (Glas, 80 x 120 cm)

 

MICHAEL GÖBEL CIRCUS MAXIMUS
(Text im Faltblatt zur Ausstellung)
Wagenrennen werden in der Galerie Coucou keine veranstaltet. Auch auf Tierhetzen oder Gladiatorenkämpfe verzichtet Michael Göbel in seiner Ausstellung „Circus Maximus“.
Der Große Zirkus kommt eher leise daher. Allerdings zeigt zumindest die groß­formatige namensgebende Zeichnung in fast transparentem Grau so etwas wie die zeitgenössische Variante des historischen Kräftemessens: die Laufbänder eines modern ausgestatteten Fitnessstudios. Menschenleer wirken sie wie verlassene Artefakte eines geheimen Rituals.
An Nachbilder erinnern auch die geätzten, auf Wandauslegern leicht schräg gestellten Glasscheiben. Durch die Spiegelungen im Glas entziehen sich die Motive der einfachen Betrachtung.
Wie ein Souvenir eines Selbsterfahrungstrips erscheint das monochrome Floss im Nichts des Galerieraumes. Der weiße, vom Künstler hermetisch verschlossene, hintere Raum der Galerie greift dieses Thema im kaltweißen Lagerfeuer noch einmal auf.
Mit der Skulptur „Harmony in my head“ wird der Blick jedoch eher nach innen gerichtet. Die Brücke überspannt nicht nur das Tal, sondern auch das in die Landschaft geschriebene Profil des Künstlers. Warum gerade eine Autobahnbrücke für Harmonie im Kopf stehen soll, bleibt offen. Sind es hier eher mentale Abgründe, die es zu überbrücken gilt?
„Diamonds are forever“, die dreiteilige Arbeit im Eingangsbereich, zeigt zentral eine als Urlaubsmitbringsel gebrandmarkte Elefantenschnitzerei. Flankiert von einem Gehirn und einem Bett, sind die Objekte jeweils unter einem Sockel für die im Titel der Arbeit erwähnten Diamanten montiert. Die vermeintlichen Edelsteine weisen bei genauerer Betrachtung allerdings eine Weichholzmaserung auf und wirken mit handwerklichen Ungenauigkeiten eher gebastelt denn für immer. Sie sind aus Einzelteilen konstruiert, ähnlich wie unsere Erinnerungen aus Erlebnissen und Empfindungen zusammengesetzt werden, und mit den tatsächlichen Ereignissen meist nur noch wenig gemein haben.
Michael Göbel lässt Objekte und Bilder wie Gedanken oder Vergangenes nur schemenhaft auftauchen, bevor sie sich im (Ausstellungs-) Raum wieder auflösen. Es werden die Abweichungen unserer persönlichen Wahrnehmungen und die Brüchigkeit der sogenannten objektiven Realität deutlich.

Liste der ausgestellten Arbeiten
vorderer Raum:
Diamonds are forever 2011, mixed Media; je 12 × 12 × 21 cm
"o. T. (Floss II)" 2011, verschiedene Materialien; 70 × 47 × 20 cm
"o. T. (Circus Maximus I)" 2011, Marker auf Papier; 150 × 100 cm
"o. T. (Karussell)" 2011, Glas (geätzt); 80 × 120 cm, Wandausleger (Stahl)
"o. T. (Marien)" 2011, Glas (geätzt); 120 × 80 cm, Wandausleger (Stahl)
hinterer Raum:
"o. T. (Lagerfeuer)" 2008, Lack auf Holz, Kohle; 110 × 100 × 20 cm
"Harmony in my head" 1991/2011, mixed Media; 48,5 × 40 × 130 cm
"o. T. (Globus)" 2011, Glas (geätzt); 80 × 120 cm
"o. T. (weißer Raum)" 2011, Teppich, Holz, Nägel, Farbe, Licht; Maße: variabel

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